Behandeln Sie Frühlingskrankheiten natürlich mit der Kraft der Aroniabeere
In welcher Jahreszeit greifen Sie zum Saft der heimischen Aroniabeere? Schon lange gehört er zum festen Bestandteil der Ernährung gesundheitsbewusster Menschen. Hauptsächlich wird er aber in der Winterzeit, zur Unterstützung des Immunsystems, getrunken. Aber auch im Frühling ist Ihr Körper dankbar über Unterstützung durch sekundäre Pflanzenstoffe. Schon geringe Mengen der blau-violetten Aronia täglich genügen, typische „Frühlingskrankheiten“, wie Blasenentzündungen oder Heuschnupfen, begleitend zu behandeln. Die ärztl. med. geprüfte Ernährungs- und Gesundheitsberaterin Claudia Höft erklärt für uns, warum der Saft der Aroniabeere also weit mehr als nur ein Wintertrunk ist. Und wie Sie ihn Begleitend zur Behandlung von Harnwegsinfektionen einsetzen können.
Eine regelmäßige Versorgung mit antioxidativ wirkenden Polyphenolen aus dunklen Beeren und Früchten hilft dem Immunsystem mit täglichen Herausforderungen zurechtzukommen und zügig auf Veränderungen zu reagieren. Das gilt für die kalte Winterzeit ebenso wie für wechselhafte Temperaturen im Frühling. „Wenn die Tage schon länger werden, aber die Temperaturen noch unbeständig sind, schießt die Zahl der Frühlingskrankheiten in die Höhe“, erklärt uns die Gesundheitsberaterin. Blasenentzündung, Schnupfen oder, sobald die Pollensaison startet, von Heuschnupfen Geplagte sind dann wieder allgegenwärtig. Vielleicht leiden auch Sie gerade an einer Harnwegsinfektion? Bei den meisten dieser klassischen Frühlingskrankheiten kann die natürliche Kraft der Aroniabeere therapiebegleitend genutzt werden.
Aronia bei Harnwegsinfektionen
In der Frühlings- und Herbstzeit steigt auch wieder regelmäßig die Zahl derer, die an der Harnwegsinfektion bzw. umgangssprachlich Blasenentzündung leiden. Am häufigsten sind Frauen davon betroffen, rund 10-15% leiden jährlich an Symptomen wie Brennen beim Wasserlassen oder ständigem Harndrang. Bleibt eine Harnwegsinfektion unbehandelt, können die Bakterien durch den Harnleiter in das Nierenbecken aufsteigen und weiteren Schaden anrichten.
In der Schulmedizin werden Harnwegsinfekte mit der Gabe von Antibiotika behandelt. Eine natürliche Alternative stellen auch hier rote Früchte wie Aronia oder Cranberry dar.
Aroniabeeren wirken diuretisch, also harntreibend, und können somit die Therapie von Harnwegsentzündungen positiv begleiten. Zudem enthalten die blau-violetten Beeren den Stoff Arbutin, der antibakteriell, desinfizierend und antioxidativ wirkt, und zur Behandlung von Blasenentzündungen eingesetzt wird. Hinzukommt, dass die sekundären Pflanzenfarbstoffe der Aronia entzündungshemmend wirken und den Körper bei der Heilung unterstützen.
„In keiner anderen Beere, ob exotische wie Açai oder andere heimische, kommen annähernd so hohe Konzentrationen von Anthocyanen (rot-blaue Farbstoffe) und OPC (farblose Farbstoffe) vor“, erklärt Claudia Höft. Die daraus resultierenden antioxidativen und immunstärkenden Eigenschaften machen die Aroniabeere zur ersten Wahl der Expertin.
Aronia und Cranberry – mit vereinter Kraft gegen Harnwegsinfektionen
Zur optimalen Unterstützung bei der Behandlung von Harnwegsinfekten empfiehlt Höft zudem, den Saft der Aronia mit Cranberry zu mischen. Denn die Inhaltsstoffe der Aronia lösen Bakterien von der Blaseninnenwand und spülen diese aus. Cranberry wiederum verhindert, dass sich neue Bakterien an der Blaseninnenwand ansiedeln. „Meinen Patienten empfehle ich, die Saftmischung 30 bis 40 Minuten vor dem Schlafen einzunehmen. So werden die Inhaltsstoffe nicht durch die Reizblase ausgeschwemmt und können optimal wirken“, erklärt die Gesundheitsberaterin.
Unser Tipp: Das tägliche Plus an Wirkstoffen aus der Aroniabeere ist einfach in die Ernährung einzubauen: 100 – 150 ml Aronia Direktsaft oder 2 EL Aroniabeeren Pulver oder 2- 3 EL Aroniabeeren können den Körper auch in der Frühlingszeit bestmöglich unterstützen.
Fazit
Auch im Frühling kann die heimische Aroniabeere Ihr Immunsystem positiv unterstützen und bei der Behandlung von Blasenentzündung eingesetzt werden. Bereits geringe Mengen Aronia täglich reichen dabei aus. Da die dunklen Pflanzenfarbstoffe der Aronia nur ca. 27 Stunden im Körper verbleiben, sollten Sie den Saft täglich einnehmen. Genießen Sie den herben Saft anfangs mit einem guten Wasser gemischt. Füllen Sie dafür z.B. 100ml Aroniasaft auf 900ml Wasser. Ein Schuss des sauren Cranberrysafts unterstützt die Blasengesundheit zusätzlich. Achten Sie beim Kauf von Aronia- und Cranberryprodukten stets auf regionalen Anbau und Verarbeitung. Diese finden Sie bspw. im Reformhaus.
Wissenschaftliche Belege zu diesem Thema:
Entzündungshemmende Eigenschaften von Aronia (Auswahl):
Loo BM. (et al.): Consumption of chokeberry (Aronia mitschurinii) products modestly lowered blood pressure and reduced low-grade inflammation in patients with mildly elevated blood pressure. 2016. Online verfügbar: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27865620. Stand März 2019.
Qin, B.; Anderson RA.: An extract of chokeberry attenuates weight gain and modulates insulin, adipogenic and inflammatory signalling pathways in epididymal adipose tissue of rats fed a fructose-rich diet. 2012. Online verfügbar: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22142480. Stand März 2019.
Xie, L. (et al.): Aronia berry polyphenol consumption reduces plasma total and low-density lipoprotein cholesterol in former smokers without lowering biomarkers of inflammation and oxidative stress: a randomized controlled trial. 2017. Online verfügbar: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28215316. Stand März 2019.
Aronia bei Harnwegsinfekten
Handeland, M. (et al.): Black chokeberry juice (Aronia melanocarpa) reduces incidences of urinary tract infection among nursing home residents in the long term–a pilot study. 2014. Online verfügbar: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25026919. Stand März 2019.
Inga Kwiecień (et al.): Arbutin production via biotransformation of hydroquinone in in vitro cultures of Aronia melanocarpa (Michx.) 2013. Online verfügbar: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24432348. Stand März 2019.
Cranberry bei Harnwegsinfekten (klinische Studien):
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00087828?recrs=e&cond=cranberry&rank=5
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00093054?recrs=e&cond=cranberry&rank=2
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00128128?recrs=e&cond=cranberry&rank=4
https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT00093938?recrs=e&cond=cranberry&rank=8