So ist es auch heute noch. Aronia können Sie im Garten als Solitärpflanze oder als Hecke pflanzen. Während der Blütezeit bringt der Strauch wunderschöne, bizarre Blütenstände hervor, sodass Sie bereit im Frühjahr einen tollen Blickfang im Garten oder auf dem Balkon haben. Im Spät-Sommer locken dann die dunkel-violetten Beeren. Was Sie beim Anbau, der Pflege und der Ernte von Aronia beachten müssen, erfahren Sie hier:
Anbau & Pflege
Aronia pflanzen
Die optimale Pflanzzeit ist der Herbst. Sobald der Strauch seine Blätter abgeworfen hat, können Sie mit dem Pflanzen beginnen. Die Pflanzen können so den ganzen Winter nutzen, um sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen und Wurzelwerk zu bilden. Im Frühjahr blühen diese Pflanzen schon kräftig und tragen wesentlich reicher und besser, als im Frühjahr gepflanzte Aroniasträucher.
Sträucher im Topf können Sie aber nahezu ganzjährig pflanzen. Beim Kauf sollte die Pflanze mindestens 4-5 Triebe haben.
Es gibt die Aronia als Strauch oder als Hochstamm. Durch eine Veredlung auf eine Eberesche wird die Form Aronia Hochstamm gezüchtet. Sie stellt etwas höhere Ansprüche an das Klima und den Boden als eine unveredelte Pflanze.
Bei wurzelnackten Sträuchern, die mit nackter Wurzel, ohne Erde und Topf geliefert werden, ist die Pflanzzeit problemlos bis in den Dezember und bei milderen Temperaturen (nicht unter -10°C) auch im Januar und Februar möglich. Die nackte Wurzel ist vor Sonne, Trockenheit und Frost zu schützen.
Der Boden darf nicht gefroren sein. Erst nach mehreren Tagen unter -5°C entsteht Bodenfrost.
Wurzelnackte Sträucher brauchen einen Pflanzschnitt. Dabei entfernen Sie alle beschädigten Triebe. Alle anderen Triebe kürzen Sie etwa um die Hälfte ein. Auch die Hauptwurzeln sollten Sie frisch anschneiden und abgebrochene Stücke entfernen.
Einen entsprechenden Strauchumfang sollten Sie bei der Standortwahl beachten. Empfohlen wird ein Pflanzabstand von 1,00 bis 2,00 m im Garten. Ist eine Hecke geplant, sollten 0,50 m eingehalten werden.
In Reihe gepflanzt und als Hecke geschnitten können Aronia-Pflanzen einen guten Sichtschutz für Ihren Garten oder das Grundstück bieten. Kombinieren Sie die Aronia mit verschiedenen anderen essbaren Wildfruchtbüschen. So können Sie eine schöne Naschhecke für Familiengärten anlegen. Mispel, Felsenbirne, Schlehe und Kornelkirsche sind dafür geeignet.
In einem Kübel können Sie Aroniapflanzen auch für die Begrünung von Balkon oder der Terrasse verwenden. Eine regelmäßige Bewässerung und ein sonniger Standort sind dabei notwendig.
Da die Sträucher tiefe Wurzeln ausbilden, ist es günstig, den Boden vor der Einpflanzung tief umzugraben und aufzulockern. Die Apfelbeere bildet Wurzelausläufer und sollte daher überall, wo sie sich nicht ausbreiten darf, mit einer großzügig bemessenen Wurzelsperre gepflanzt werden.
Legen Sie das Pflanzloch immer etwas größer und tiefer an, als das Wurzelvolumen. Der Strauch wird in die Mitte des Pflanzloches gesetzt. Schaufeln Sie nun in das Loch lose Erde und bedecken Sie den Wurzelhals. Anschließend drücken Sie die Erde fest an und wässern die Pflanze ordentlich.
Haben Sie die Pflanze in einer trockenen Periode gepflanzt, ist regelmäßiges und ausgiebiges Wässern in den nächsten Tagen wichtig.
Die Aronia-Pflanze stellt kaum Ansprüche an die Bodenqualität. Kalkarme Löß-, Lehm- oder Sandböden sind geeignet. Der Boden sollte nicht zu basisch sein und einen pH-Wert zwischen 5 und 6,5 haben.
Die anpassungsfähige Pflanze stellt nur geringe Ansprüche an Standort und Klima. Sie gedeiht besonders gut an Standorten mit hoher Boden- und Luftfeuchtigkeit, auf grundwassernahen Standorten sowie steinigen Hanglagen.
Aronia ist ein Lichtgehölz. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist am besten für die Pflanze geeignet. Werden die Pflanzen schattig gepflanzt, ist der Wuchs etwas geringer.
Die Aronia melanocarpa benötigt einen trockenen Boden und sollte nicht zu warm stehen.
Beim Anlegen einer größeren Pflanzung oder Plantage ist auch eine maschinelle Pflanzung mit dem Pflanzlochbohrer möglich, mit dem sich eine Pflanzleistung von 450 Pflanzen pro Stunde erzielen lässt. Wichtig ist es, bei der Planung die Ernte schon zu berücksichtigen. Bei einer maschinellen Ernte beträgt der Reihenabstand 4,5 m, bei Handernte genügen 3 m. Die Abstände in den Reihen liegen für beide Methoden bei 1,00 m. Damit ergibt sich eine Pflanzdichte von 2.222 Pfl/ha bzw. 3333 Pfl/ha, je nach Reihenabstand.
Der Pflanzstreifen wird gemulcht, der Mittelgang sollte durch Einsaat von Grasmischungen befahrbar bleiben.
Pflege der Aronia
Die anspruchslose Aronia benötigt kaum Pflege. Die Pflanze kann Trockenheit gut aushalten, da sie ein breites Wurzelgeflecht ausbildet. Auch bei wenig Regen ist sie den Sommer über frisch und grün.
Die winterharten Pflanzen vertragen längere Frostperioden mit Temperaturen unter -20 °C. Eine Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit muss nicht erfolgen.
Das Gehölz der Aronia müssen Sie nur selten verschneiden. Bei unveredelten Pflanzen sollte ein Aufbauschnitt in den ersten Standjahren durchgeführt werden. Für den Aufbauschnitt werden zu eng stehende Triebe entfernt.
Der Grundtrieb wird zur Anregung einer stärkeren Verzweigung eingekürzt.
Ein kräftiger Schnitt führt zu starkem Austrieb. Nach dem ersten Jahr sollten Sie im zeitigen Frühjahr zu eng stehende Triebe entfernen und neue Bodentriebe etwa um ein Drittel kürzen, damit sie sich gut verzweigen.
Wichtig ist der Schnitt einer jungen Pflanze, damit sie viele Zweige entwickeln und eine gut ausgebaute Krone entstehen kann.
In den Folgejahren ist im dreijährigen Turnus ein Auslichtungsschnitt oder Verjüngungsschnitt im Spätwinter zu empfehlen. Entfernen Sie jeweils die ältesten Haupttriebe zum Verjüngen und nehmen Sie vereinzelt Triebe am Grund heraus.
Wenn der Strauch so breit gewachsen ist, dass er im Inneren keine Blüten mehr ausprägt, ist ebenfalls ein Rückschnitt der Pflanze notwendig. Eine günstige Zeit für den Verschnitt sind milde Winter.
Den Aronia Busch können Sie sich relativ unkompliziert zum Hochstamm veredeln. Bei der einfachsten Veredlungsart, der Kopulation, wird die Aronia Pflanze auf Hochstämme gepfropft.
Beim Okulieren, einer weiteren Form der Pflanzenveredlung, wird ein gut entwickeltes Pflanzenauge übertragen. Die Eberesche (Vogelbeere) eignet sich gut als Unterlage. Ein Vorteil dieser Veredlung ist, dass eine größere Fruchtausbeute zu erwarten ist. Bis ca. 17 Kilogramm Früchte pro Gehölz können geerntet werden.
Aronia wird auf Vogelbeere, „Sorbus aucuparia„, in 1-2 m Höhe veredelt. Dieser Kleinbaum wird umgangssprachlich auch Schwarze Vogelbeere genannt.
Die Aronia kommt in der Regel ohne Pflanzenschutzmittel aus. Die Düngung erfolgt mit Komposterde, organischem Dünger wie Hornmehl oder Stallmist. Die Verwendung von Stallmist ist sehr vorteilhaft, weil er über 3 Jahre zersetzt wird und wichtige Mineralien enthält. Auch das im Stallmist enthaltene Stroh produziert Humus.
Durch den Einsatz von Kalk wird der pH-Wert angehoben und die Bodenstruktur gefördert.
Um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen, kann Rindenmulch verwendet werden oder eine Unterpflanzung mit Bodendeckern erfolgen. Dies beugt auch dem Wuchs von Unkraut vor.
Die Aronia kann ohne zusätzliche Bewässerung auskommen. Sie bildet ein breites Wurzelgeflecht aus, das sich mit Feuchtigkeit versorgt. Je nach Standort lohnt sich im trockenen Hochsommer, nach Ausbildung der Früchte, ein sporadisches Gießen.
Die Aronia oder Apfelbeere trägt selbstbefruchtende Blütenstände. Trotzdem fördert die Bestäubung durch Insekten, Bienen und Hummeln die Ausprägung eines reichen Fruchtstandes.
Günstig ist es, wenn Sie einen zweiten oder dritten Strauch in der Nähe anpflanzen, um die Befruchtung zu fördern.
Es gibt die Aronia als Strauch oder als Hochstamm. Durch eine Veredlung auf eine Eberesche wird die Form „Aronia Hochstamm“ gezüchtet. Sie stellt etwas höhere Ansprüche an das Klima und den Boden als eine unveredelte Pflanze.
Es ist möglich, eine unveredelte Aronia durch Samen zu vermehren. Gängiger ist es, Stecklinge durch Ableger zu verwenden. Die Aronia bildet ständig Ausläufer und neue Triebe aus. Die relativ dünnen Triebe hängen leicht über.
Schneiden Sie Stecklinge von den Trieben der Aronia, damit diese Wurzeln schlagen und sich zu Jungpflanzen entwickeln. Verwenden Sie einen etwa 20 Zentimeter langen Neutrieb. Die weiche Triebspitze wird bis zum unteren Auge abgeschnitten und die verbleibenden Blätter eingekürzt. Pflanzen Sie den Steckling in Erde und halten Sie diese feucht. Die beste Jahreszeit für das Kultivieren von Stecklingen ist der Herbst.
Die Pflanze bildet zahlreiche Wurzelschosser aus. Diese können Sie ausgegraben und zur Vermehrung verwenden. Wenn die Wurzelbasis gut ausgebildet ist, können sie zu neuen Sträuchern gezogen werden.
Pflanzenkrankheiten
Die robuste Aronia ist kaum anfällig für Pflanzenkrankheiten. In wenigen Fällen können Schädlinge, wie der Frostspanner oder die Ebereschenmotte, Probleme bereiten. Auch die Birnentriebwespe kann durch ihre Eiablage in jungen Trieben die Aronia gelegentlich schädigen. Dabei ähneln die abgestorbenen und verdorbenen Triebe dem Feuerbrand. Man kann aber die Ursache gut durch spiralig angeordnete dunkle Punkte an der Triebspitze unterscheiden, die durch die Einstiche der Wespe hervorgerufen werden. Es ist in diesem Fall ausreichend, die Triebspitzen abzuschneiden und zu vernichten.
Die Aronia kann auch vom Feuerbrand befallen werden, da sie zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse gehört. Diese Pflanzenkrankheit wird durch eine Bakterie hervorgerufen und ist sehr gefürchtet. Sie kann große Schäden verursachen. Die Bekämpfung ist sehr schwierig. Für den Menschen ist die Pflanzenkrankheit ungefährlich.
Ertrag, Reife und Ernte
Die Aroniabeeren können Sie ab dem zweiten Standjahr Ende August bis Anfang September ernten. Die Beeren müssen innen schwarzrot sein. Die ertragreichsten Sorten sind „Nero“, „Viking“, „Aron“ und „Hugin“ sowie die Wildfrucht Aronia melanocarpa. Im ausgewachsenen Zustand, etwa im sechsten bis siebten Jahr, können sie einen Ertrag von drei bis sechs Kilo Aroniabeeren pro Pflanze im Durchschnitt erreichen.
Die Beeren sind auch für Vögel schmackhaft. Damit ein Strauch nicht noch vor der Ernte leer gepickt wird, empfiehlt es sich, Vogelschutznetze zu verwenden.
Die Erntezeit ist von August bis Oktober. Den richtigen Reifegrad der Beere können Sie recht einfach bestimmen. Bevor Sie mit der Ernte beginnen, sollten Sie einige der Früchte in der Mitte durchschneiden, um zu testen, wie das Innere gefärbt ist. Der richtige Zeitpunkt für das Pflücken der Frucht ist dann, wenn auch das Fruchtfleisch durchgängig den dunkel-violetten Farbton der Schale angenommen hat. Auch die Stängel sollten rot-violett gefärbt sein. Das Fruchtfleisch muss es eine gewisse Süße haben.
Je länger die Früchte am Strauch bleiben können, desto höher ist ihr Gesundheitswert und auch der Geschmack wird intensiver. Die Beeren können bei der Ernte auch schon etwas schrumplig sein, ähnlich wie Rosinen.
Zur Messung des Zuckergehaltes gibt es verschiedene Maßeinheiten. In Deutschland, der Schweiz und Luxemburg ist die übliche Messskala für das Mostgewicht der Brixwert.
Beim professionellen Anbau von Aronia wird bei ca. 18-20 Grad Brix geerntet.
Die Früchte werden beim Kleinanbau mit Hand geerntet. Dabei werden die Dolden abgeknickt.
Da auch die Vögel gern bei der Ernte helfen, sollten Sie rechtzeitig Netze über ihre Pflanzen spannen.