Neben den primären Pflanzenstoffen wie Vitaminen (Vitamin E, Beta-Carotin und Folsäure) und Mineral- und Ballaststoffen (Kalium, Calcium, Eisen und Zink), weisen die Aroniabeeren einen enorm hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, den Polyphenolen auf.
Inhaltsstoffe
Inhaltsstoffe der Aroniabeeren
Primäre Pflanzenstoffe
Zu den primären Pflanzenstoffen werden Wasser, Fruchtsäuren, Zucker, Pektin, Eiweiß, Fett, Vitamine und Mineralstoffe gezählt.
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Aroniabeeren bestehen bis zu 85 % aus Wasser.
In Aroniabeeren sind ca. 1,3 % organische Fruchtsäuren enthalten. Dazu zählen L-Apfelsäure, Chinasäure, Bernsteinsäure, Citronensäure, Blausäure.
Blausäure ist nur zu 0,6-1,2 mg /100 g enthalten. Der Verzehr einer rohen Portion (bis zu 500 g) Aroniabeeren ist deshalb bezüglich Blausäure unbedenklich.
Der Anteil der Kohlenhydrate in Aroniabeeren beträgt circa 15 %. Dazu zählen Zucker, Pektine und Ballaststoffe. Ballaststoffe können vom Körper nicht verdaut werden. Zu den Ballaststoffen gehören Zellulose, Pektin, Lignin. Ein hoher Pektingehalt ist typisch für alle Rosengewächse. In Aroniabeeren ist circa 0,3 – 0,5 % Pektin enthalten. Der weitere Ballaststoffgehalt der Beeren beträgt ca. 5,6 %.
Aroniabeeren enthalten vergleichsweise wenig Fruchtzucker. In 100g frischen Aroniabeeren befindet sich ca. 7g Zucker. Dabei ist das Verhältnis Fructose zu Glucose etwa 1:1. Also befinden sich 3,5g Fructose und 3,5g Glucose in 100g frischen Aroniabeeren.
Aroniabeeren enthalten einen hohen Gehalt an Sorbit. Sorbit ist ein für Diabetiker geeigneter Austauschzucker, der insulinunabhängig verstoffwechselt wird. Der Sorbitanteil in Aronia ist genauso hoch wie der Gesamtzuckeranteil (ca. 7 g / 100 g = 7 %). Sorbit ist auch für die Zahngesundheit bzw. die Vermeidung von Karies bedeutsam.
Der Eiweißgehalt ist mit ca. 0,7 – 2 % gering.
Der Fettgehalt beträgt circa 1,5 %.
Als fettlösliche Vitamine kommen in der Aroniabeere Vitamin E (Tocopherol) und Vitamin K sowie Provitamin A, eine Vorstufe von Vitamin A vor. Provitamin A wird erst im Körper in Vitamin A umgewandelt.
Als wasserlösliche Vitamine sind die Vitamine Folsäure (Vitamin B9) und Riboflavin (Vitamin B2) sowie Ascorbinsäure (Vitamin C) enthalten.
Es ist zu beachten, dass Vitamine lagerungs- und hitzeanfällig sind. Durch den Transport, die Verarbeitung und letztendlich Erhitzung geht ein Großteil der Vitamine verloren.
Reichlich kommen in der Aroniabeere Spurenelemente wie Eisen, Calcium, Kalium, Zink, Jod vor.
Bei Aronia liegen die Mineralstoffe in einem günstigen Verhältnis vor. Kalium beispielsweise ist ein für die Erhaltung des Lebens essenzieller Mineralstoff und ist mit 218 mg/100g sehr hoch bemessen. Eisen ist für den Stoffwechsel lebensnotwendig und Jod reguliert die Stoffwechselprozesse und wirkt kreislaufstimmulierend. In 100 g Aronia sind 0,93 mg Eisen sowie 0,0064 mg Jod /100 g enthalten.
Calcium ist der mengenmäßig wichtigste Mineralstoff im menschlichen Körper und hat Einfluss auf gesunde Knochen, Zähne oder Muskeln. Der Calciumgehalt beträgt 121 mg / 100 g.
Die sekundären Pflanzenstoffe dienen der Fortpflanzung und Verteidigung der Pflanze. Zu ihnen zählen Farb-, Duft-, Geschmacks- und Giftstoffe, die Schädlinge in die Flucht schlagen oder Insekten anlocken. In der Aronia sind vor allem Anthocyane und Procyanidine aus der Gruppe der Polyphenole enthalten.
Polyphenole kommen in Pflanzen als bioaktive Substanzen wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Tannine vor. Sie haben meist eine antioxidative Wirkung und gelten als gesundheitsfördernd. Diese sekundären Pflanzenstoffen sind aromatische Verbindungen.
In der Gruppe der Polyphenole sind viele Pflanzenstoffe zusammengefasst, zu denen auch die Farbstoffe Flavonoide gehören. Die Anthocyane, eine Teilgruppe der Flavonoide, schützen Körperzellen vor freien Radikalen und verlangsamen die Zelloxidation. Sie vermindern die Fettablagerungen in den Blutgefäßen und beugen damit der Arteriosklerose vor.
Zur Gruppe der Flavonoide werden auch OPC (Oligomere Proanthocyanidine) und Tannine gezählt.
Anthocyane sind wasserlösliche Substanzen, die in vielen Beeren und Früchten vorkommen. Sie dienen der Pflanze als Schutz vor Erkrankungen und oxidativer Schädigung wie zum Beispiel durch übermäßiges Sonnenlicht. Aroniabeeren enthalten den höchsten in Obst gemessenen Wert an roten und blauen Pflanzenfarbstoffen. Die folgende Darstellung zeigt einen Vergleich des Anthocyangehaltes einiger Beerenfrüchte.
Die Anthocyane helfen, das Verhältnis von Antioxidantien und freien Radikalen im Gleichgewicht zu halten. So wird verhindert, dass freie Radikale Überhand nehmen und es zu zellschädigendem oxidativen Stress kommt.
Während Anthocyane u.a. für die dunkle Färbung zuständig sind, ist OPC für den markanten pelzigen Geschmack der Beeren verantwortlich. Die Oligomere Proanthocyanidine gehören zu den farblosen Pflanzenfarbstoffen. Aronia hat einen besonders hohen Wert an OPC. Im Vergleich zu anderen Beeren enthält die Aronia fast doppelt so viel OPC wie beispielsweise die Preiselbeere. Sehen Sie dazu die folgende Darstellung:
Aufgrund des Tannin bezogenen Gerbsäuregehaltes schmecken die Aroniabeeren herb-süßsäuerlich, ähnlich unausgereiften Heidelbeeren und wirken zusammenziehend. Der Geschmack hält oft vom direkten Verzehr der frischen Beeren ab. Durch weitere Verarbeitungsschritte wird dieser Geschmack etwas gemildert.